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Noch eine Verzögerung sollte unbedingt vermieden werden

Martin Kröger über die schrittweise Eröffung der Staatsoper

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Sanierung der Staatsoper Unter den Linden ist kein Ruhmesblatt. Insgesamt vier Jahre Bauverzögerung und von 239 auf mehr als 400 Millionen Euro gestiegene Kosten - nicht ohne Grund wird die Sanierung häufig in einem Atemzug mit dem BER genannt. Genau wie beim Flughafen-Desaster war auch bei der Staatsoper die vergeigte Planungsphase einer der größten Fehler. Hinzu kamen immer neue Wünsche, auch aus der Politik, die die Kosten explodieren ließen: Akustik und Sichtachsen sollten gleichzeitig verbessert werden, Denkmalschutz und Kostenrahmen eingehalten werden. Dass das am Ende nicht alles zusammenpasste, hat der Untersuchungsausschuss zur Staatsoper in der vergangenen Legislatur herausgearbeitet. Verantwortliche für das Chaos fand das Parlamentsgremium dagegen nicht.

Angesichts der Pleiten und Pannen wollten sich Senat und Opernstiftung sicherlich nicht noch eine Verschiebung der für den 3. Oktober angesetzten Eröffnung leisten. Die am Montag vorgestellte Lösung, die Staatsoper in mehreren Schritten zu eröffnen, kann man als elegant bezeichnen, aber auch als Mogelpackung. Schließlich heißt es zwar »Wiedereröffnung«, aber wirklich abgeschlossen werden die Bauarbeiten erst Anfang Dezember sein - passend zum 275. Jubiläum des Opernhauses. Wenn denn alles bis dahin klappt. Weiß man in Berlin ja nie so genau.

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