Front für Macron

Unterlegene Volksparteien wollen rechtsextreme Präsidentin Le Pen verhindern

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Berlin. Im ersten Wahlgang für die französische Präsidentschaft am Sonntag stimmten 7,6 Millionen Franzosen für Marine Le Pen, die Vorsitzende der Front National. So viele wie nie zuvor in der Geschichte der rechtsextremen Partei. Mit 21,43 Prozent zog sie knapp hinter Emmanuel Macron, der auf 23,86 Prozent kam, in die Stichwahl am 7. Mai ein.

Am Tag nach der Wahl konzentrierten sich daher die meisten Reaktionen auf die Frage: Wie kann der Rechtsextremen Marine Le Pen der Weg in den Élysée-Palast verbaut werden? Ein Mittel: Wahlempfehlungen aussprechen. Das machte etwa Frankreichs Staatschef François Hollande. Ein Sieg der Rechtspopulistin Marine Le Pen in der Stichwahl wäre ein »Risiko« für Frankreich, sagte der Sozialdemokrat. Er werde deswegen für seinen früheren Wirtschaftsminister Macron stimmen. Jean-Christophe Cambadélis, Chef der Sozialdemokraten, bekräftigte dies: Die schwer angeschlagenen Sozialisten wollten unter allen Umständen Le Pen stoppen. »Wir wollen, dass die Republik triumphiert«, sagte er am Montag in Paris. Die Konservativen wollen den Mitte-Links-Kandidaten Macron nicht direkt empfehlen. Stattdessen erklärte die Parteispitze, die Anhänger sollten wählen gehen, um Le Pen eine Niederlage beizubringen. Noch bis voraussichtlich Dienstag wird der Linkskandidat Jean-Luc Mélenchon mit seiner Wahlempfehlung auf sich warten lassen. Er will zunächst noch seine Anhänger befragen.

Der Wahlkampf begann umgehend. Der Kampagnenchef von Le Pen warf Macron vor, er gehöre zum alten System und wolle zu wenig gegen den Terror, die entfesselte Globalisierung und die Einwanderung tun. Macrons Sprecher sagte, Le Pen habe sich in der Wirtschafts- und Steuerpolitik »wie eine Weihnachtsfrau« verhalten und die Steuergeschenke vervielfacht. Agenturen/nd Seiten 2 und 3

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