Proteste gegen NPD-Aufmarsch in Demmin

Demonstration von Parteien, Gewerkschaften und Kirchen gegen Fackelzug von Neonazis

  • Lesedauer: 2 Min.

Demmin. Rund 400 Menschen haben am Montag in Demmin (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) gegen einen am Abend geplanten Fackelzug der rechtsradikalen NPD protestiert. Die Demonstranten von demokratische Parteien, Gewerkschaften und Kirchen trafen sich unter dem Motto »Licht vertreibt Schatten« auf den Markt, nahmen an einem ökumenischen Friedensgebet in der Kirche teil und zogen durch die Stadt. Anlass war der Gedenktag an das Kriegsende vor 72 Jahren. Am Abend waren noch Mahnwachen gegen die NPD-Aktion geplant.

Die Neonazis rechneten mit rund 200 Teilnehmern, die auf ihrer Seite an die Menschen erinnern wollten, die in den letzten Kriegstagen 1945 in Demmin ums Leben kamen. Die Polizei sicherte den Aufmarsch mit mehreren Hundert Beamten ab.

Kerstin Lenz vom Aktionsbündnis »8. Mai Demmin« sagte: »Wir wollen unsere Stadt nicht den Nazis überlassen«. Pastorin Franziska Pätzold rief die Menschen während der Andacht dazu auf, ein Licht zu entzünden.

Autofahrer wurden von der Polizei aufgefordert, Demmin weiträumig zu umfahren, da es wegen Baustellen und der Demonstrationen zahlreiche Straßensperrungen gab. An der evangelischen, großen Stadtkirche St. Bartholomaei hing eine Fahne mit dem Spruch: »Unser Kreuz hat keine Haken.«

In Demmin waren vom 30. April bis 3. Mai 1945 bei einem beispiellosen Massensuizid fast 1.000 Demminer und Flüchtlinge ums Leben gekommen. Die Stadt gedenkt der Opfer von damals seit mehreren Jahren, wehrt sich aber gegen Versuche von Neonazis, das Thema für ihre Propaganda zu vereinnahmen. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal