Ab heute wird zurückregiert

»Zwei Zimmer, Küche: Staat« in der »Distel«

  • Walter Kaufmann
  • Lesedauer: 2 Min.

Vor Kurzem hatte im Kabarett-Theater »Distel« die Komödie »Zwei Zimmer, Küche: Staat!« Premiere: ein rundum gelungener Abend. Ich sag’s vorweg: Die Persiflage auf Donald Trump brachte das Haus aus dem Häuschen - Gelächter, Fußgetrampel, Zwischenapplaus für Rüdiger Rudolph und Hohnlachen für das amerikanische Original, das in Sachen unfreiwilliger Komik, theatralischer Gestik, aufgeblasener Diktion unübertroffen ist.

Was aber hat ein Donald Trump in dem Stück zu suchen? Ganz einfach: Die bald ins Rentenalter gelangende Margie und ihr 44-jähriger Sohn, beide finanziell ziemlich mau, holen sich einen Untermieter in die Wohnung, und alle drei beschließen, den Widrigkeiten der bösen Welt, so gut es geht, zu trotzen. Das geht nicht lange. Also gründen sie ihren eigenen Staat mit eigener Flagge, mit Kanzlerin, Verteidigungs- und Innenminister und siehe da: Das Blatt wendet sich! Bald spielen sie ganz oben mit. Angela Merkel buhlt um gute Nachbarschaft, und Donald Trump schickt sich zu einem Staatsbesuch an - dies der Knalleffekt, Höhepunkt eines launigen Stücks mit mal bissigen, mal humorvollen Pointen und flotten Musikeinlagen.

Am Ende verbeugen sich die Kabarettisten Dagmar Jaeger, Michael Nitzel und Rüdiger Rudolph zu herzlichem Applaus; sie treten ab, kommen wieder, treten ab, kommen wieder, und das so lange, bis auch die Musiker, die Herren Lauscher und Symann, sowie Dominik Paetzholdt, der Regisseur, den Zuschauern ihr Dankeschön zurufen!

Nächste Termine vom 11. bis zum 13.5. und vom 29.5. bis zum 4.6.; Kartentelefon: (030) 204 47 04

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