Sprecher von Bärgida erhält für NS-Vergleiche Geldstrafe

Berliner Gericht hat gegen Jürgen H. Strafbefehl über 4200 Euro ausgesprochen

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Jürgen H., regelmäßiger Redner des Berliner Pegida-Ablegers Bärgida, ist wegen Beleidigungen zu 4200 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Zum angesetzten Prozesstermin vor einem Berliner Gericht am Mittwoch war er unentschuldigt nicht erschienen, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag bestätigte.

Ihr zufolge hatte die Staatsanwaltschaft am 11. Januar Anklage gegen Jürgen H. erhoben. Er soll in Reden auf Bärgida-Demonstrationen, wo er unter dem Namen Mario auftritt, die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion Katrin Göring-Eckardt als »Goebbels-Eckardt« bezeichnet haben. In Richtung von Gegendemonstranten soll er auf einer anderen Bärgida-Versammlung »Ich begrüße die neuen Hitlerjungen« gesagt haben. Als Teilnehmer einer weiteren Demonstration der rechten Gruppierung soll er Gegendemonstranten als »Terror-Unterstützer« bezeichnet haben. Der Strafbefehl von 70 Tagessätzen à 60 Euro ist noch nicht rechtskräftig. Jürgen H. kann gegen den Strafbefehl Einspruch erheben. Dann muss ein neuer Termin anberaumt werden.

Seit Januar 2015 treffen sich jeden Montag rund 30 Bärgida-Anhänger am Hauptbahnhof zu Kundgebungen oder Demonstrationen. Regelmäßig treffen sich parallel Gegendemonstranten von Nobärgida. Sie berichten, dass bei Bärgida häufig nicht nur Hooligans und Reichsbürger mitlaufen, sondern auch AfD- und NPD-Politiker. jot

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal