Protagonisten der Saison

Wer die Spielzeit prägte

  • Lesedauer: 3 Min.

Christian Streich: Ob zum Thema Fremdenfeindlichkeit oder Rechtsruck allgemein - der Trainer des SC Freiburg hat was zu sagen. Mit dem Aufsteiger spielte der 51-Jährige zudem eine tolle Saison und kann es über die Quali noch in die Europa League schaffen. Nicht nur ein Spitzentrainer, auch eine Art gesellschaftspolitisches Gewissen der Liga.

Philipp Lahm: Der Kapitän des FC Bayern geht. Wohlüberlegt wie schon bei seinem Abschied aus der Nationalmannschaft. Kaum ein Profi hat seine Karriere so überlegt geplant wie der 33-Jährige. Ein kühler Kopf, auf dem Rasen und anderswo. Er geht mit dem Gefühl, »alles ausgereizt zu haben«. Sportchef beim Meister aus München wird er (erstmal) nicht.

Julian Nagelsmann: Mit öffentlichem Facebook-Account verkörpert der 29-Jährige wie kein anderer die junge Trainergeneration. Formte aus dem Abstiegskandidaten Hoffenheim eine Mannschaft für die Champions-League-Qualifikation. Könnte nach einem weiteren Jahr im Kraichgau zu einem großen Klub wechseln.

Mario Götze: Das Sorgenkind des deutschen Fußballs. Seit seinem Finaltreffer von Rio 2014 wurde der 24-Jährige kritisch beäugt wie kein anderer. Beim BVB der prominente Ausfall: Eine Stoffwechselstörung soll der Grund sein.

Thomas Tuchel: Krisenmanager und Trotzkopf. Hat den Umbruch bei Dortmund bewältigt und - viel schwieriger - die Lage nach dem Anschlag auf den Teambus. Der 43-Jährige rieb sich dabei mit Alphatier Hans-Joachim Watzke auf. In seinem vielleicht letzten Spiel könnte er nach dem Einzug in die Königsklasse seinen ersten Titel mit dem BVB holen: Der Pokalsieg wäre ein glorreichen Abgang.

Pierre-Emerick Aubameyang: Die Torjägerkanone geht an den leichtfüßigen Stürmer aus Dortmund. Mit seinem 31. Treffer im letzten Spiel überholte er Robert Lewandoski im Schlussspurt. Die Fußballwelt steht dem 27 Jahre alten Gabuner offen, trotz Vertrag bis 2020. Vielleicht sollte er eine seiner Masken aufziehen, damit ihm nicht schwummrig wird vor lauter Eurozeichen.

Nils Petersen: Seinen neuen Status als bester Joker aller Zeiten nahm der Freiburger eher nebenbei zur Kenntnis. Ihn beschäftigte die Frage, ob sein Klub als Tabellensiebter noch die Qualifikation für die Europa League schafft. Mit dem 19. Jokertor seiner Karriere zog er am früheren Bayernstürmer Alexander Zickler vorbei. Zickler brauchte 102 Spiele, Petersen 59.

Ralf Rangnick: Der Durchmarschierer. Brachte einst 1899 Hoffenheim von der Regional- in die Bundesliga. Schaffte in verschiedenen Funktionen mit RB Leipzig und den vielen Mateschitz-Millionen das gleiche Kunststück. Die Champions League wartet.

Marco Russ: Die ganze Liga litt mit dem Abwehrspieler der Eintracht, als dessen Hodenkrebserkrankung vergangenen Mai während der Relegation bekannt wurde. Im Januar kehrte der 31-Jährige auf den Trainingsplatz zurück - »nach einer langen und teilweise harten Zeit«. SID/nd

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