Werbung

Französisches Übergewicht

In der Kulturbrauerei beginnt das Festival Jazzdor

  • Hansdieter Grünfeld
  • Lesedauer: 2 Min.

Zum elften Mal findet das französisch-deutsche Jazzfestival Jazzdor statt. Ursprünglich als »Zwei-Städte-Veranstaltung Stras᠆bourg/Berlin« geplant, auf der auch musikalisch binationale Zusammenarbeit demonstriert werden sollte, hat sich Jazzdor mehr und mehr zu einem französischen Portal entwickelt. Zwar sind Mischgruppen der Nationen zugelassen, aber es steht, im Gegensatz zu rein französischen Formationen, in diesem Jahr keine rein deutsche Gruppe auf dem Programm.

Vom Duo bis zum Oktett werden elf Gruppen auftreten. Ein halbes Dutzend Deutschlandpremieren sind zu erwarten. In Berlin ansässige Musiker wie Gitarrist Kalle Kalima oder Saxophonist Gebhard Ullman wurden »mit Anhang« und unter Hinzunahme französischer Gäste eingeladen. Aber auch französische Dauerbrenner wie Multiinstrumentalist Louis Sclavis, Sopransaxophonist Emile Parisien, Akkordeonspieler Vincent Peirani oder Gitarrist Marc Ducret kommen zum x-ten Mal in die Stadt. Außerdem ist erfreulicherweise der Pianist, Komponist und Comboleiter Achim Kaufmann, Träger des Albert-Mangelsdorff-Preises 2015, in der Gruppe »Quatuor IXI + Melanoia« zu erleben. Besonders empfehlenswert die Auftritte zweier französischer Duos: Sophia Domancich & Simon Goubert am Mittwoch und Elise Caron & Edward Perraud am Donnerstag.

Schließlich erschien pünktlich zum Auftakt als fünfte Jazzdor-Festivalplatte ein Mitschnitt des Konzerts der Gruppe QÖÖLP aus dem vergangenen Jahr. Die Berliner Musiker Ronny Graupe, Gitarre, und Christian Lillinger, Schlagzeug, treffen dabei auf die italienischen Brüder Cecaldi, beides Streicher. Vier Vollblutmusikanten liefern durchdachte, spannende Improvisationsmusik mit erfreulichen Ecken, Kanten und gekonnten Wendungen. Eine Fünf-Sterne-Produktion! Hansdieter Grünfeld

11. Festival Jazzdor, vom 30. Mai bis zum 2. Juni, Beginn jeweils 20 Uhr, im Kesselhaus in der Kulturbrauerei, Prenzlauer Berg.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.