Dummheit gibt es überall

Andreas Fritsche zur Strafe für den Angriff auf einen Obdachlosen

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 1 Min.

Ein Tschetschene, der im Asylheim einen Schwarzafrikaner zusammenschlägt, weil dieser in der Sommerhitze mit freiem Oberkörper über den Flur läuft, um kalt zu duschen. Eine syrische Transsexuelle, die ihre Neigung verheimlicht, um nicht von Landsleuten behelligt zu werden. Flüchtlinge aus Syrien und Libanon, die eine Feuerattacke auf einem polnischen Obdachlosen verüben. Außerdem deutsche Neonazis, die Ausländer und Homosexuelle anpöbeln, verprügeln oder ermorden.

Das alles ist leider geschehen. Intoleranz, Dummheit und rohe Gewalt sind keine Ausnahmeerscheinung und in unterschiedlichen Kulturen aus historischen und sozialen Gründen mehr oder weniger verbreitet. Doch bislang ist keine Kultur frei davon, und es ist fraglich, ob diese Probleme jemals ganz verschwinden können.

Harte Strafen helfen nicht. Harte Strafen sind selbst dumm und roh. Eine Gesellschaft, die meint, sich anders nicht helfen zu können, steht nicht so weit über den Gewalttätern, wie sie glauben mag.

Brutale und menschenverachtende Verbrechen dürfen aber nicht einfach hingenommen werden. Hier hat die Justiz eine wichtige Funktion. Sie muss von Fall zu Fall vorurteilslos urteilen. Anders geht es wirklich nicht.

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