Werbung

Berlin blockiert Athens Zukunft

Tsipras droht mit Sondergipfel, falls es keine Einigung über Umschuldung gibt

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat am Mittwoch erneut eine Umschuldung gefordert, damit Griechenland wirtschaftlich auf die Beine kommt. »Wir sind noch weit von einer Lösung in der Eurogruppe am Donnerstag entfernt«, sagte ein Regierungsvertreter in Athen laut der Nachrichtenagentur ANA. Schuld sei Deutschland, »das keine Schritte Richtung Zukunft unternommen« habe. Wenn sich Schäuble nicht bewege, bekäme Kanzlerin Merkel die heiße Kartoffel, sagte der griechische Regierungsvertreter. Tsipras werde dann ein Sondertreffen der Staats- und Regierungschefs der Eurozone am Rande des EU-Gipfels Ende kommender Woche beantragen.

An diesem Donnerstag wollen die Finanzminister der Eurostaaten über das Thema Griechenland beraten. Es drängt mal wieder die Zeit: Im Juli muss Athen große Mengen Altschulden an internationale Gläubiger zurückzahlen. Dazu werden rund 7,5 Milliarden Euro benötigt. Diese sollen aus dem laufenden dritten Kreditprogramm kommen.

Aus Sicht der EU-Kommission hat Griechenland seine Hausaufgaben gemacht. Athen halte seine Reform- und Sparzusagen ein, sagte Valdis Dombrovskis, Vizepräsident der Kommission. Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici forderte die Eurogruppe auf, neue Milliardenkredite freizugeben. Er hält die Rückkehr Griechenlands an den Kapitalmarkt im Jahr 2018 für möglich. »Das dritte Hilfsprogramm wird das letzte sein«, sagte der Franzose.

Tsipras hofft unterdessen darauf, dass die Abzahlung der Schulden an das Wirtschaftswachstum des jahrelang in einer Rezession steckenden Landes gekoppelt wird, wie es Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire vorgeschlagen hat. So könnten die unterschiedlichen Einschätzungen der Gläubiger zueinander gebracht werden. Agenturen/nd Seite 2

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.