Amnesty warnt vor brutaler Grenzpolitik der Trump-Regierung
Menschenrechtler warnen: Durch die Abschottung der Grenze zu Mexiko werden Todesopfer gebilligt
Mexiko-Stadt. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hat US-Präsident Donald Trump vorgeworfen, durch die Abschottung der Grenze zu Mexiko Todesopfer zu billigen. »Die US-amerikanische Grenzbehörde (CBP) verweigert schutzsuchenden Menschen rechtswidrig die Einreise in die Vereinigten Staaten, die auf der Flucht vor der tödlichen Gewalt in Zentralamerika sind«, sagte die AI-Expertin Maja Liebing mit Blick auf einen neuen Bericht.
In einem Bezirk in der Wüste Arizonas sei die Zahl der gestorbenen Migranten zwischen November 2016 und April 2017 im Vergleich zum Vorjahr von 43 auf 71 gestiegen. Die Grenzbehörde halte Asylsuchende teilweise über Monate in Haftzentren an der Grenze fest. »Amnesty hat Fälle von Familien mit Babys und Kindern dokumentiert, die mehr als 600 Tage in einem amerikanischen Haftzentrum festgehalten wurden.«
Amnesty forderte Trump auf, »seine hasserfüllte Rhetorik gegenüber Flüchtlingen und Migranten zu beenden und ihre Rechte anzuerkennen.« Aber auch Mexiko schotte sich an seiner Grenze weiter südlich zu den zentralamerikanischen Nachbarn immer stärker ab. Zehntausende Menschen fliehen jährlich vor der extremen Bandengewalt in El Salvador, Honduras und Guatemala und versuchen über Mexiko in die USA zu kommen. »Statt den Menschen auf der Flucht aus Zentralamerika zu helfen, setzt Mexiko vor allem auf eine Politik der Abschottung und Abschiebung«, meinte Liebing. Im vergangenen Jahr seien mehr als 147.000 Asylsuchende von Mexikos Grenzbehörden wieder abgeschoben worden. dpa/nd
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