Soros schadet Israel

Außenministerium relativiert Kritik an Ungarn

  • Lesedauer: 1 Min.

Tel Aviv. Israel hat seine Kritik an der ungarischen Werbekampagne gegen US-Mäzen George Soros relativiert. Die ungarische Regierung wirft Soros vor, er sei für die massenhafte »illegale Migration« aus dem Nahen Osten verantwortlich und gefährde damit die Sicherheit Ungarns. Der israelische Botschafter in Ungarn, Yossi Amrani, schrieb daraufhin auf Facebook, die Kampagne gegen Soros »ruft nicht nur traurige Erinnerungen wach, sondern schürt auch Hass und Angst«. Der 86 Jahre alte Soros ist jüdischer Abstammung.

»Israel verurteilt jeden Ausdruck von Antisemitismus in jedem Land und steht an der Seite aller jüdischen Gemeinden, die mit diesem Hass konfrontiert werden«, teilte das israelische Außenministerium am Sonntagabend mit. Allerdings gehe es nicht darum, Kritik an George Soros zu delegitimieren. Soros »untergräbt kontinuierlich Israels demokratisch gewählte Regierungen, indem er Organisationen finanziert, die den jüdischen Staat verleumden«.

Laut Medienberichten erhielt unter anderem »Breaking the Silence« in der Vergangenheit Unterstützung durch Soros. Die Organisation kritisiert die Besatzungspolitik Israels. Ihre Mitglieder werden in Israel immer wieder als Verräter gebrandmarkt.

Ein Sprecher Netanjahus wollte sich am Montag nicht zu dem Thema äußern. Mitte Juli ist ein offizieller Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Ungarn geplant. dpa/nd

- Anzeige -

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -