VW bespitzelte Arbeiter in Brasilien
Medien finden Belege für enge Kooperation mit Ex-Militärjunta
São Paulo. Deutsche Medien haben nach eigenen Angaben Belege dafür gefunden, dass Volkswagen sich in der Zeit der brasilianischen Militärdiktatur aktiv an politischer Verfolgung beteiligt hat. Die brasilianische VW-Tochter Volkswagen do Brasil habe eigene Mitarbeiter und deren politische Gesinnung ausgespäht, ergaben Recherchen von NDR, SWR und »Süddeutscher Zeitung«, wie der NDR am Montag mitteilte. Die Informationen seien an die Machthaber weitergegeben und mindestens sechs VW-Mitarbeiter allein im Sommer 1972 verhaftet worden, ermöglicht durch den VW-Werkschutz.
Bereits im Herbst 2015 war in Brasilien wegen möglicher Kollaboration mit der Militärdiktatur gegen VW Anzeige erstattet worden. Der Konzern hatte daraufhin angekündigt, die Vorwürfe umfassend aufklären zu wollen. Volkswagen sieht sich seit Jahren dem Vorwurf ausgesetzt, das Regime zwischen 1964 bis 1985 unterstützt und etwa schwarze Listen über Mitarbeiter erstellt zu haben. dpa/nd
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