Kirchenasylbewegung: Mitbegründer gestorben
Berlin. Der Berliner Arzt Eberhard Vorbrodt, Mitbegründer der Kirchenasylbewegung in Deutschland, ist tot. Der 79-Jährige starb bereits am 24. Juli kurz vor seinem 80. Geburtstag, teilte der Verein »Asyl in der Kirche« am Montag in Berlin mit. In einem Nachruf bezeichnete Ellen Wagner vom Vorstand Vorbrodt als »Urgestein« des Vereins. Zusammen mit seiner Frau Traudl Vorbrodt habe er bereits Anfang der 80er Jahre in West-Berlin kostenlose Sprechstunden und Beratung für Flüchtlinge in seiner Arztpraxis angeboten. Das erste Kirchenasyl Deutschlands wurde 1983 in der Kreuzberger Heilig-Kreuz-Kirchengemeinde gewährt. Nach der Wende und Vereinsgründung 1993 habe Eberhard Vorbrodt Betreuung und Verwaltung der Spenden für die Flüchtlingsarbeit übernommen, hieß es. Wagner würdigte ihn als »großen Netzwerker«, der trotz Krankheit bis zuletzt sich »mit einer schier unbezähmbaren Willensstärke« immer wieder »hochgerafft« habe. »Eberhard hat die Asylarbeit zu seiner Herzensangelegenheit gemacht«, heißt es im Nachruf. Eberhard Vorbrodt soll am Freitag auf dem Landschaftsfriedhof Gatow beigesetzt werden. epd/nd
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