Panda-TV statt Politik

»Nihao Deutschland«

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Produzenten von »Nihao Deutschland« wollen mit ihrer Sendung die deutsch-chinesische Freundschaft verbessern. Dafür arbeiten sie mit Chinas staatlicher Nachrichtenagentur zusammen. Von Propaganda will aber niemand etwas wissen.

Fetzige Musik, eindrucksvolle Luftaufnahmen, imponierende Fakten - gleich zu Beginn von »Nihao Deutschland« soll eins klar sein: China sei die »dynamischste Ökonomie der Welt«, sagt eine Sprecherin aus dem Off. Die neue halbstündige Fernsehsendung läuft zu unterschiedlichen Zeiten bei mehreren kleinen Ballungsraum-Sendern. Sie kommt von Chinas staatlicher Nachrichtenagentur Xinhua, koproduziert wird sie von der Deutschen Fernsehnachrichten-Agentur (DFA). »Nihao« heißt auf Chinesisch unter anderem einfach »Hallo«.

Kein Investigativjournalismus, keine Politik. Man wolle stattdessen eine schöne, harmonische Sendung produzieren. »Bis auf den Handel wissen wir so wenig voneinander«, sagt der Produzent des Formats, Ollie Weiberg, von der DFA. Gemeinsam mit rund 15 Mitarbeitern stellt er die Beiträge von regionalen Partnern zusammen. Das Format läuft seit März auf sechs regionalen Fernsehsendern wie Rhein-Main-TV (Hessen), Hamburg 1, TV.Berlin oder BW Family TV (Baden-Württemberg).

Staatliche Einflussnahme seitens China? Das weist Weiberg zurück. »Ich habe noch nicht eine einzige Themenvorgabe von Xinhua bekommen«, so der Produzent. Die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) sieht keinen Grund für eine Beanstandung. »Wir haben die Sendung untersucht, allerdings ist uns nichts Verdächtiges aufgefallen«, sagt der stellvertretende Präsident der LFK, Ingo Nave. dpa/nd

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