Bannon und Alt-Right

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»Der populistische Held kehrt nach Hause zurück« - so war am Sonnabend ein Text des neurechten Nachrichten-Portals »Breitbart News« überschrieben. Zu diesem Zeitpunkt war die Meldung, dass Steve Bannon seinen Posten als Berater von Donald Trump im Weißen Haus verlässt, noch keine 24 Stunden alt. Daraus lässt sich schließen, dass der Abgang des neurechten Chefideologen keine kurzfristige Entscheidung gewesen sei dürfte. Wie es genau dazu kam, ist unklar. In der US-Presse gab es Meldungen, wonach Bannon selbst schon vor Tagen seine Kündigung eingereicht habe. In der offiziellen Mitteilung am Freitag aus Washington hieß es, Bannon und der Stabschef im Weißen Haus, Ex-General John Kelly, hätten sich verständigt, dass »heute Steves letzter Tag« sei.

Klar ist, dass Bannon das Weiße Haus zumindest nach außen hin nicht im Groll verließ. Er kündigte an, mit Breitbart wieder für Trump »in den Krieg« zu ziehen. Seine Gegner benannte er klar: Trumps Widersacher »im Kapitol, in den Medien, in Amerikas Unternehmen«.

Bannon kann mit der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte - er leitete die Website von 2012 bis 2016 - nahtlos an seinem Kampf für für die Vereinigung der radikalen Rechten in den USA anknüpfen. Für die sogenannte Alt-Right ist Breitbart eines der wichtigsten publizistischen Sprachrohre und erfüllt eine Scharnierfunktion. Unter dem Dach der »Alternativen Rechten« versammelt sich von der Tea-Party-Bewegung bis hin zu rechtsradikalen Gruppen ein breites Spektrum an Nationalisten, völkischen Rassisten und auch Antisemiten. Ihre Einigkeit resultiert vor allem aus dem Hass auf sogenannte politische Korrektheit, Antifeminismus und die Ablehnung der multikulturellen Gesellschaft. rdm

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