Griechenland: Streiks gegen den Ausverkauf der Eisenbahn

Schienenverkehr für 24 Stunden lahmgelegt / Italienischer Konzern kaufte griechische Staatsbahn auf

  • Lesedauer: 1 Min.

Athen. Aus Protest gegen die Privatisierungen der griechischen Bahn (Trainose) haben die griechischen Eisenbahner am Donnerstag mit einem 24-stündigen Streik den Schienenverkehr lahmgelegt. Wie ihre Gewerkschaft mitteilte, protestieren sie gegen den Verkauf der Staatsbahn an die staatlichen italienischen Eisenbahnen (Ferrovie Dello Stato Italiane). Aus Solidarität mit den Eisenbahnern wollten auch die U-Bahn-Fahrer von Athen am Abend die Arbeit für drei Stunden niederlegen.

Der Verkaufsvertrag wurde am Donnerstag von den Transportministern Italiens und Griechenlands unterzeichnet. Den Verkauf der Trainose hatten bereits der griechische Privatisierungsfonds (TAIPED) und die Italienischen Staatsbahnen Anfang des Jahres beschlossen. Dies meldete das griechische Staatsfernsehen. Nach Berichten der Athener Finanzpresse soll der Kaufpreis bei 45 Millionen Euro liegen.

Privatisierungen sind wesentlicher Bestandteil der Verträge zwischen Griechenland und der EU und eine Voraussetzung dafür, dass die Gläubiger des Landes weitere Kredite genehmigen.

Der relativ niedrige Kaufpreis sei Folge des schlechten Zustands, in dem sich die Bahn in Griechenland befindet, hieß es in den Berichten. Fast das gesamte Eisenbahnnetz auf der Halbinsel Peloponnes ist in den vergangenen vier Jahren aufgegeben worden. Die traditionsreichen Schlafwagenzüge zwischen Athen und Thessaloniki sowie auf der Strecke Thessaloniki-Istanbul fahren nicht mehr. dpa/nd

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