Zum Sch(m)utz der Weltmeere

Personalie

  • Florian Brand
  • Lesedauer: 2 Min.

Ihre Verschmutzung zählt zu den größten Umweltproblemen der Ozeane. Das haben nun auch die Vereinten Nationen erkannt. Beim ersten Meeres-Gipfel in New York Anfang Juni diesen Jahres erklärten sich alle 193 UNO-Mitglieder bereit, die Ozeane »konservieren und nachhaltig nutzen« zu wollen. Sie unterzeichneten zudem 1400 Selbstverpflichtungen für Meeresschutzprojekte und richteten die Stelle des »Sondergesandten zum Schutz der Weltmeere« ein, die in dieser Woche nun offiziell besetzt wurde.

Oberste Meeresreinigungsfachkraft soll der frühere Präsident der UN-Vollversammlung, Peter Thomson, sein. Wie die Vereinten Nationen mitteilten, werde der Diplomat des Inselstaates Fidschi künftig den Fortschritt der Erklärungen und Verpflichtungen überwachen.

Das neuerliche Unterfangen, dessen Anlass gewiss keine Neuigkeit ist, dürfte dem 69-Jährigen ein Anliegen von persönlichem Interesse sein. Zwar stammt der größte Teil der Abermillionen Tonnen Müll, die jährlich ihren Weg in die Weltmeere finden nicht von den Fidschis - sondern größtenteils aus Asien, Europa und den USA. Doch haben besonders kleinere Inseln mit der stetig wachsenden Umweltbelastung der Weltmeere zu kämpfen, wie das Beispiel der unbewohnten Pazifikinsel Henderson Island zeigt. Fast 4500 Plastikteile auf nur einem (!) Quadratmeter fanden Forscher unlängst auf der Südseeinsel.

Nichtregierungsorganisationen sprechen davon, dass 99 Prozent aller Meeresvogelarten bis zum Jahr 2050 Plastik in ihrem Verdauungstrakt haben werden, wenn die Verschmutzung nicht abebbt. Anfang des Jahres musste gar ein sechs Meter langer Wal getötet werden, der an der norwegischen Küste gestrandet war und offensichtlich enorme Schmerzen hatte. Mehr als 30 Plastiktüten fanden sich bei der anschließenden Obduktion im Darm des Tieres. Diese verhinderten, dass der Meeressäuger Nahrung verdauen konnte. Der Wal war am verhungern. Höchste Zeit, dass da mal einer sauber macht.

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.