Que viva Daniel!

Christian Klemm meint, Nicaragua tue sich nicht nur beim Klimaschutz hervor

Neben Syrien hatte auch Nicaragua die Pariser Klimaverträge bislang nicht ratifiziert. Für Präsident Daniel Ortega ist das Abkommen zu unverbindlich, geht nicht weit genug und nimmt die Industrieländer nicht so sehr in die Verantwortung, wie es eigentlich müsste. Jetzt hat Ortega das Dokument unterschrieben. Vor allem den Entwicklungsländern hat der Sandinist damit einen Gefallen getan; die leiden nämlich schon jetzt an den dramatischen Folgen des weltweiten Klimawandels.

Trotz berechtigter Kritik an Klientelismus, striktem Abtreibungsverbot und dem Vorhaben, durch das Land einen Kanal zu bauen, die linke Regierung macht einen guten Job: Sie hat den Analphabetismus besiegt, die Armut reduziert, sorgt für ein stabiles Wirtschaftswachstum und fördert die regenerativen Energien. Inzwischen bezieht Nicaragua etwa die Hälfte seines Stroms aus Erneuerbaren. Außerdem sind Bildung und medizinische Versorgung seit dem Amtsantritt Ortegas wieder kostenlos - so wie bereits in den 80ern, als die Sandinisten Nicaragua schon einmal regierten.

Damals mussten sich Ortega und Genossen gegen die aus Washington bezahlten Contras zur Wehr setzen. Die US-Regierung hat indes angekündigt, aus dem Abkommen von Paris austreten zu wollen. Nicaragua und die USA - wer auf der richtigen Seite steht, dürfte damit klar sein.

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