Komplizierter Kohle-Abschied

Tomas Morgenstern erwartet ein Konzept, das der Umwelt und der Region hilft

  • Tomas Morgenstern
  • Lesedauer: 1 Min.

Ohne Kohle hätte es das industrielle Zeitalter nicht gegeben. Doch als Energieträger ist sie - wie alle fossilen Rohstoffe - auf Dauer weder verfügbar noch tragbar. Der dramatische Klimawandel und die Umweltzerstörung gebieten weltweit den möglichst raschen Ausstieg aus Abbau und Verstromung.

In Deutschland ist die Kohlewirtschaft, vor allem die Braunkohleverstromung, größter Erzeuger des klimaproblematischen CO2. Das Tagebaurevier in der Lausitz zählt somit bundesweit zu den schlimmsten Umweltverschmutzern. Zu Recht fordern Umweltverbände mit wachsendem Nachdruck eine Wende. Keine neuen Tagebaue, rasche Abschaltung der Kohlekraftwerke, Beendigung des Braunkohleabbaus, Rekultivierung, Ansiedlung erneuerbarer Energien ... Das bringt Brandenburg und Sachsen, deren Wirtschaft eng mit der Braunkohle verbunden ist, in Zugzwang. Die rot-rote Regierung in Potsdam, als Bremser verdächtigt, steht vor dem Dilemma, mit einem kurzfristigen Kohle-Ausstieg nicht nur bedeutende Einnahmen etwa aus vielen gut bezahlten Jobs zu verlieren. Aus ihrer Sicht steht der Beweis noch aus, dass das System der erneuerbaren Energien krisensicher funktioniert und Kohle als Brückentechnologie verzichtbar ist. Bis heute hat sie zudem kein schlüssiges Konzept für einen Strukturwandel in der Braunkohleregion, der die dort tätigen Menschen überzeugt. Ohne oder gar gegen sie wird es nicht gehen.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal