Suspendiert

Vorwürfe gegen Levine

  • Lesedauer: 2 Min.

Die weltberühmte Metropolitan Opera in New York hat ihren langjährigen Musikdirektor James Levine wegen massiver Missbrauchsvorwürfe vorerst suspendiert. »Während wir die Ergebnisse der Ermittlungen abwarten, haben wir uns auf Grund der neuen Berichte dazu entschlossen, sofort zu handeln«, teilte das Opernhaus am Sonntag (Ortszeit) auf Twitter mit. Der 74-jährige Levine werde bei keinerlei Aktivitäten der Met dabei sein, er werde auch die für diese Saison geplanten Auftritte nicht erfüllen.

Die Met reagiert damit auf Veröffentlichungen am Sonntag. Die »New York Times« hatte Einzelheiten aus einem Polizeibericht von 2016 publiziert, der dem Opernhaus im vergangenen Jahr vorgelegt worden war. Levine soll als 40-Jähriger im Jahr 1985 am Rande eines Musikfestivals Kontakt zu dem damals 16-jährigen Ashok Pai aufgenommen und ihn jahrelang sexuell missbraucht haben. Met-Geschäftsführer Peter Gelb teilte mit, dass nach seiner Kenntnis bereits zuvor Anschuldigungen gegen Levine in den höheren Kreisen der Met kursierten. Zum einen im Oktober 2016, als die Polizei im Zuge ihrer Ermittlungen des Falls Ashok Pai Fragen stellte. Zum anderen bereits 1979. Der damalige Met-Direktor Anthony A. Bliss schrieb einen Brief an den Vorstand des Opernhauses.

Die Met habe eine Anwaltskanzlei beauftragt, um den vielen Vorwürfen sexuellen Missbrauchs durch Levine nachzugehen. Deshalb werde die Zusammenarbeit mit Levine vorbehaltlich der Ermittlungen auf Eis gelegt. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal