- Kommentare
- Korruption in Peru
Odebrecht zieht seine Kreise
Martin Ling über Korruption in Perus oberen Etagen
PPK wird wie allen seit 2001 amtierenden Präsidenten Perus eine Verwicklung in den Odebrecht-Skandal vorgeworfen. Der brasilianische Baukonzern hat zugegeben, in zwölf lateinamerikanischen Staaten geschmiert zu haben, um Aufträge zu erlangen.
Die Vorwürfe gegen PPK stammen aus der Ära von Alejandro Toledo (2001-2006), dem er als Finanz- und Premierminister diente. Toledos Auslieferung aus den USA wurde ergebnislos angestrengt. Auch gegen Toledos Nachfolger Alan García (2006-2011) laufen Korruptionsermittlungen. Dessen Nachfolger Olanta Humala (2011-2016) sitzt mitsamt seiner Ehefrau seit Sommer in Untersuchungshaft - wegen Korruptionsverdacht rund um Odebrecht; selbst drei minderjährige Kinder konnte die Justiz nicht zur Milde bewegen.
Perus Elite ist korrupt, daran zweifelt in Peru niemand. PPK hilft bestenfalls noch die Flucht nach vorne. Er muss alles offenlegen, was er über Odebrechts Schmiergeldzahlungen aus der Ära Toledo weiß, und das, was er offenlegt, darf ihn selbst nicht in einem für das Präsidentenamt untragbaren Maße belasten. Wenn ihm das nicht gelingt, steht die Ära PPK vor dem Ende, bevor sie so recht begonnen hat.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.