- Politik
- Antisemitismus
Ein in erster Linie deutsches Problem
Aert van Riel über den Umgang mit antisemitischen Straftaten
Zwar liegt der CDU-Innenpolitiker damit richtig, dass dieser Verbrennungsakt und Hassparolen auf Demonstrationen unerträglich sind und bei Juden Ängste wecken. Doch an einer langfristigen und wirkungsvollen Strategie scheint er nicht interessiert zu sein. Dafür müssten sich Bildungseinrichtungen, Verbände und Vereine stärker gegen Antisemitismus engagieren, als sie es bisher getan haben.
Zudem suggeriert Schuster, dass die Judenfeindschaft derzeit in erster Linie aus dem Nahen Osten importiert wird. Damit spielt er denjenigen in die Hände, die Vorurteile gegen alle in Deutschland lebende Muslime schüren wollen. Wenn man Statistiken betrachtet, ergibt sich ein anderes Bild.
Zuletzt wurden mehr als 90 Prozent der antisemitischen Straftaten hierzulande von deutschen Staatsangehörigen verübt. In allen Fällen müssen die bestehenden Gesetze angewandt werden. Die Herkunft der Täter sollte dabei keine Rolle spielen. Ansonsten würde die Hemmschwelle sinken, Menschen in Kriegs- und Krisengebiete abzuschieben.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.