Davoser Debatten über globale Krisen

Kritik an Teilnahme Trumps am Weltwirtschaftsforum

  • Lesedauer: 2 Min.

Genf. Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat die Teilnahme von US-Präsident Donald Trump an dem Treffen in Davos in der kommenden Woche verteidigt. Angesichts der globalen Herausforderungen, über die bei dem Forum diskutiert werde, sei die Präsenz des US-Präsidenten unerlässlich, sagte WEF-Gründer Klaus Schwab am Dienstag in Genf. Trump soll gegen Ende der vom 23. Januar bis zum 26. Januar dauernden Konferenz in dem Schweizer Nobelkurort eine Rede halten.

Laut Schwab soll bei dem 48. Jahrestreffen des Forums auf 400 Einzelveranstaltungen über die vielen politischen Krisen, bewaffneten Konflikte, Terrorismus und geopolitische Risiken debattiert werden. Zudem müsse Trump als Präsident der größten Volkswirtschaft Gehör finden. Das Motto der Veranstaltung lautet »Eine gemeinsame Zukunft in einer fragmentierten Welt schaffen«.

Trumps abfällige Äußerungen über andere Länder sowie seine aggressiven Auftritte sorgten international für Empörung. Vergangene Woche soll er eine Reihe armer Staaten als »Drecksloch«-Länder verunglimpft haben, er selbst bestreitet das. Daraufhin verlangten Regierungen eine Entschuldigung. In den kommenden Tagen sind in der Schweiz Demonstrationen gegen das WEF geplant, wobei die Kritik vor allem auf die Teilnahme Trumps zielt.

Neben dem US-Präsidenten werden weitere 70 Staats- und Regierungschefs in Davos erwartet, darunter die Präsidenten Brasiliens, Michel Temer, und Frankreichs, Emmanuel Macron, sowie die britische Premierministerin Theresa May. Der indische Ministerpräsident Narendra Modi soll die Eröffnungsrede halten. Die Bundesregierung wird durch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen vertreten sein. Kanzlerin Angela Merkel, die in früheren Jahren regelmäßig nach Davos reiste, zieht es vor, sich um die Regierungsbildung zu kümmern. Daneben werden Vertreter multinationaler Konzerne, internationaler Organisationen und Künstler erwartet. Nach Angaben Schwabs stammt mehr als ein Drittel der 3000 Teilnehmer aus Schwellen- und Entwicklungsländern.

Das WEF trifft keine Entscheidungen, die anwesenden Politiker und Manager einigen sich hinter den Kulissen auf Abkommen und Geschäfte. Globalisierungskritiker werfen dem Forum deshalb Intransparenz und Anmaßung vor. Ohne demokratische Legitimation werde über das Schicksal vieler Menschen bestimmt. epd/nd

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