Werbung

Wieder Abschiebeflug nach Kabul

  • Lesedauer: 1 Min.

Düsseldorf. Trotz der verschärften Sicherheitslage in Afghanistan soll am Dienstagabend von Düsseldorf aus wieder ein Sammelflug mit abgelehnten Asylbewerbern nach Kabul starten. An Bord könnten bis zu 80 abgeschobene Afghanen sein, teilte der Flüchtlingsrat NRW am Montag mit. 15 von ihnen sollen aus Bayern kommen, einer aus Nordrhein-Westfalen. Flüchtlingsinitiativen wollen vor dem Flug am Düsseldorfer Airport gegen die Abschiebungen protestieren. Die Ankunft des Flugzeugs in Kabul wird am Mittwochmorgen erwartet. Die LINKE-Politikerin Ulla Jelpke forderte angesichts der schlechten Sicherheitslage in Afghanistan, auf den Abschiebeflug zu verzichten und rief zu Protesten dagegen auf. Sie verwies auf fast tägliche Anschläge und Gefechte auch in von der Bundesregierung als angeblich sicher eingestuften Regionen Afghanistans. »Es ist eine Abschiebung nicht nur in den Krieg, sondern möglicherweise direkt in den Tod«, kritisierte Jelpke. Nach ihren Angaben sollte auch ein junger Mann abgeschoben werden, der in Afghanistan wegen einer vorehelichen Liebesbeziehung zum Tod durch Steinigung verurteilt worden sei. »Das ist ein an Zynismus kaum zu überbietender Skandal«, erklärte Jelpke. Eine offizielle Bestätigung von Regierungsstellen in Deutschland gibt es für Abschiebeflüge grundsätzlich nicht. Mit insgesamt acht Direktflügen haben Bund und Länder seit Dezember 2016 bisher 155 Männer wieder in ihr Heimatland zurückgebracht. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal