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Pro Asyl kritisiert geplanten Abschiebeflug nach Afghanistan

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Angesichts der jüngsten Anschläge in Afghanistan hat die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl einen bevorstehenden weiteren Abschiebeflug in das Land kritisiert. Es gebe »jede Woche Dutzende von Toten in Afghanistan« und doch werde weiter abgeschoben, erklärte Pro Asyl am Dienstag in Berlin. Die Organisation warf der Bundesregierung »Ignoranz« vor. Die Regierung setze offenbar auf einen Gewöhnungseffekt und verweigere zugleich vernünftige Antworten auf die Frage, welche Regionen Afghanistans für sicher gehalten werden.

Mindestens zehn afghanische Flüchtlinge sollen am Dienstagabend mit einem neuen Abschiebeflug von Düsseldorf nach Kabul abgeschoben werden. Die meisten dieser Flüchtlinge kommen aus Bayern, auch ein Mann aus Baden-Württemberg und einer aus Nordrhein-Westfalen stehen auf der Liste, hieß es vom Flüchtlingsrat NRW. Zu Passagieren aus anderen Bundesländern gab es zunächst keine Angaben.

Mit acht Flügen haben Bund und Länder seit Dezember 2016 bisher 155 Afghanen in ihr Heimatland zurückgebracht. Abschiebungen in das Land am Hindukusch sind höchst umstritten, weil sich die Sicherheitslage in jüngster Vergangenheit drastisch verschlechtert hat. Erst in der Nacht zum Sonntag war das Hotel Intercontinental in der afghanischen Hauptstadt Kabul angegriffen worden. Dabei wurden mindestens 22 Menschen getötet, darunter nach Angaben der Bundesregierung auch eine Deutsche. Agenturen/nd

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