Hambacher Forst: Neun Aktivisten nach Blockaden in Haft

Drei Demonstranten sollen unter Lebensgefahr die Zufahrt zum Waldgebiet »Hambi« blockiert haben

  • Lesedauer: 2 Min.

Aachen. Nach Blockaden im Hambacher Forst gegen den Braunkohletagebau sitzen neun mutmaßlich Beteiligte wegen Widerstands gegen Polizeibeamte in Untersuchungshaft. Gegen die fünf Männer und vier Frauen wurde Haftbefehl erlassen, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Drei der Aktivisten sollen unter Lebensgefahr die Zufahrt zum Waldgebiet blockiert haben. Nach Polizeiangaben drohte etwa einem Mann, der sich mit einem Bügelschloss um den Hals an einen Pfahl gekettet hatte, die Strangulation. Den Angaben nach konnte er sich nicht mehr selbst befreien.

Gegen die neun werde ermittelt. Zu ihnen gehörte laut Polizei auch ein Mann, der sich in einer selbst gegrabenen, etwa drei Meter tiefen Grube verbarrikadiert hatte, aus der er aus eigener Kraft nicht mehr heraus kam.

Die neun Tatverdächtigen verweigerten laut Polizei Angaben zu ihren Personalien. Handflächen und Fingerkuppen hatten sie nach Polizeiangaben so mit Sekundenkleber beschmiert, dass auch keine Fingerabdrücke genommen werden konnten.

Die Polizei fand bei dem Einsatz in dem Gelände unter anderem Depots mit Wurfeisen, sogenannte Krähenfüße, mit Flüssigkeit gefüllte Christbaumkugeln und pyrotechnische Gegenständen. Im Hambacher Wald formiert sich immer wieder Widerstand gegen die geplanten Rodungen. Derzeit gilt dort aber ohnehin ein gerichtlicher Rodungsstopp: In der laufenden Rodungssaison darf RWE Power nach einer Entscheidung der Bezirksregierung Arnsberg keinen Baum fällen. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal