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Anti-AfD-Kurs: Fischer hofft auf mehr Unterstützer in der Bundesliga

Präsident von Eintracht Frankfurt mit 99 Prozent wiedergewählt / Fischer: Satzung des Vereins verpflichtet zu Fairness und Wertschätzung

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt am Main. Präsident Peter Fischer von Eintracht Frankfurt hat andere Vereine in der Fußball-Bundesliga dazu aufgefordert, sich ebenfalls gegen die AfD zu positionieren. «Ich hoffe wirklich, dass dieses Thema keine Soloveranstaltung von Peter Fischer und Eintracht Frankfurt bleibt», erklärte der 61-Jährige am Sonntagabend. «Ich bin traurig, dass es dazu nur aus Hamburg etwas zu lesen gibt. Und ich erhoffe mir, dass sich jetzt einige sagen: Wenn der Fischer so etwas bei seiner Mitgliederversammlung überlebt und eine solche Resonanz damit erreicht, dann zeigen wir jetzt auch mal Flagge.»

Der Eintracht-Boss hatte im Dezember der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» gesagt: «Es verträgt sich nicht mit unserer Satzung, AfD zu wählen.» Später hatte er in einem Gespräch mit dem hr-sport nachgelegt. «Es gibt für die braune Brut keinen Platz. Solange ich da bin, wird es keine Nazis bei Eintracht Frankfurt geben.» Wegen seiner Äußerungen war Fischer von den beiden Landessprechern der AfD-Hessen, Klaus Herrmann und Robert Lambrou, wegen Beleidigung, übler Nachrede, Verleumdung und Volksverhetzung angezeigt worden. Bei der Mitgliederversammlung am Sonntag wiederholte er seine Rassismus- und Diskriminierungs-Vorwürfe und wurde am Ende mit 99 Prozent der Stimmen als Präsident wiedergewählt.

Fischer vermisst die Unterstützung aus dem Profifußball für seine Position. Nur beim Hamburger SV gab es in der vergangenen Woche einen Antrag aus dem Seniorenrat, AfD-Mitglieder aus dem Verein auszuschließen. «Wo sind die anderen? Wo sind die breiten Schultern? Wo bekennt sich einer?, meinte der Unternehmer. »Dafür braucht man nicht so wahnsinnig viele Eier. Was ich hier sage, ist doch nicht die schräge Meinung eines geistig Verwirrten. Ich sage: Das sind unsere Werte. Das steht in unseren Satzungen. Es gibt tausende von Vereinen, in denen das ebenfalls festgehalten ist.« Agenturen/nd

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