- Kommentare
- Nahost-Konflikt
Syrien-Welttournee
Sebastian Bähr über die Eskalation in der internationalen Rapgemeinschaft
Die Konflikte der internationalen Rapgemeinschaft befinden sich in einer besorgniserregenden Eskalationsspirale. Im Mittelpunkt der verschiedenen, zum Teil mit Gewalt ausgetragenen Auseinandersetzungen steht derzeit Recep Tayyip Erdoğan. Der tiefgläubige Sohn eines Zimmermannes, Spitzname »Der Irre vom Bosporus«, hatte in den vergangenen Jahren einen beachtlichen Aufstieg hingelegt. Es schien weder an Geld, Panzern noch an Gefangenen zu mangeln, Staatsgäste von Berlin bis Washington gaben sich die Klinke in die Hand, um mit dem »Reis« einen Tee zu trinken. Doch weder mit den alten Partnern aus der berüchtigten NATO-Crew noch mit den anderen ambitionierten Künstlern Russland und Iran läuft es momentan gut. Erdoğan, generell nicht für seine Zimperlichkeit bekannt, verschreckte jüngst mit einem brutalen Überfall auf seinen Erzfeind YPG dazu noch die gesamte Szene.
Vor allem der Zwist mit dem NATO-Crew-Anführer Donald Trump, Spitzname »Mein Nuklearknopf ist größer und mächtiger als deiner« und Geschäftspartner von YPG, gewinnt an Fahrt. Über die Medien ließ Erdoğan verkünden, dass er seinem Kontrahenten nun eine »osmanische Ohrfeige« verpassen will. Wie wird die Rapwelt auf diese Drohung reagieren? Droht ein »amerikanischer Haken«? Wird sich die »russische Pranke« einmischen? Möglicherweise gibt es auf der großen Syrien-Tournee eine Antwort.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.