Zeit des Sammelns

Uwe Kalbe über die neue Plattform für soziale Demokratie

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 1 Min.

Sammeln oder nicht sammeln? Nachdem Sahra Wagenknecht die Idee einer linken Sammlungsbewegung seit Monaten unermüdlich vertritt, ohne dass ein konkretes Ergebnis sichtbar würde, scheinen einige Zweifler bereits aufzuatmen. Vor allem jene, die eine Schwächung der real existierenden Linkspartei befürchten.

Doch nichts ist bekanntlich mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. Bestätigung kann man nun in der Gründung einer Progressiven Sozialen Plattform sehen, in der unzufriedene Mitglieder der SPD, aber auch anderer Parteien sowie Aktivisten sozialer Bewegungen vertreten sind. Hier versammelt sich dasselbe Bedürfnis, der neoliberalen Verwaltung gesellschaftlicher Widersprüche etwas entgegenzusetzen, das auch die nach rechts abgleitende Gesellschaft aufhalten kann.

Dass die Plattform nicht selbst zu einer Wahl antreten will - jedenfalls vorerst -, sondern auf die Wahlparteien, vor allem die SPD, Druck von links entfalten will, das unterscheidet diese von Wagenknechts Sammlungsidee. Außerdem wird sich zeigen, dass die mentale Nähe der Plattform zur SPD auch programmatisch Unterschiede mit sich bringt, sobald jemand ernsthaft den Versuch einer Annäherung unternimmt. Und dass es die eine Sammlung nun gibt und die andere nicht, das ist auch noch ein Unterschied.

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