Werbung

Trump-Versteher

Personalie

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 2 Min.

Nur wenige Stunden nach seiner Ernennung zum neuen Cheftransatlantiker der Bundesregierung rührte Peter Beyer die Kriegstrommel. Am Mittwochabend verbreiteten die Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft ein Zitat des CDU-Politikers, worin dieser Verständnis für die Drohung des US-Präsidenten Donald Trump äußerte, Syrien mit Raketen anzugreifen. »Ich halte es für richtig, dass man mit einem Militärschlag auf den Chemiewaffeneinsatz reagiert«, sagte Beyer. Dass die Umstände des mutmaßlichen Giftgasangriffes noch nicht aufgeklärt sind, spielte für den 47-jährigen Rheinländer keine große Rolle. Den »Koordinator der transatlantischen Zusammenarbeit« interessiert vielmehr die Kommunikation. Es sei wichtig, dass sich das Weiße Haus mit seinen Bündnispartnern über die »geplanten Maßnahmen abstimmt«, erklärte Beyer. Zudem solle der Einsatz »mit Augenmaß« durchgeführt werden. Denn der Konservative weiß, dass »die Region ein Pulverfass ist«. Nicht bekannt scheint dem Juristen hingegen zu sein, dass ein solches Fass auf jeden Fall explodiert - egal, ob man zehn oder hundert Raketen darauf abfeuert.

Beyer verfügt schon seit Jahren über ausgezeichnete Kontakte in den USA. Er studierte einige Zeit an der University of Virginia in Charlottesville und machte dort einen Abschluss. In der Folgezeit war er beruflich für internationale US-Kanzleien in den Vereinigten Staaten unterwegs. Somit erfüllte Beyer einige Voraussetzungen, um in dubiose Netzwerke wie der Atlantik-Brücke aufgenommen zu werden. Außerdem ist er in der American Chamber of Commerce in Germany e.V. aktiv. Die Lobbyorganisation hat sich zum Ziel gesetzt, im Interesse deutscher und US-amerikanischer Unternehmen ein »gesundes, offenes und produktives Geschäftsklima« zwischen den beiden Staaten zu schaffen. Beyer tut dafür sein Menschenmögliches. Wenn Kanzlerin Angela Merkel während ihres für Ende April geplanten Besuchs bei Trump jemanden brauchen sollte, der das Eis bricht, dann hat sie mit Beyer auf jeden Fall den Richtigen gefunden.

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.