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Krieg gegen Journalisten
Alexander Isele über die jüngsten Bombenanschläge in Afghanistan
Wenn über Afghanistan berichtet wird, dann nur Schreckliches: Bei der jüngsten Anschlagsserie wurden gezielt auch Journalisten getötet, die darüber berichten wollten. Besonders perfide: Der Selbstmordattentäter des zweiten Anschlags hatte sich der Polizei zufolge als Journalist ausgegeben und eine Kamera getragen.
Die annähernd tägliche Gewalt in Afghanistan überschreitet schon längst jegliche Vorstellungskraft: Die Opferzahlen eines einzelnen Tages: 25 Tote in Kabul, elf tote Kinder in Kandahar, dazu zahlreiche Verletzte. Seit 17 Jahren interveniert der Westen, schon davor gab es jahrzehntelang keinen Frieden.
Es braucht Mut, Überzeugung, Abenteuerlust und vielleicht auch eine Portion Selbstdarstellungsdrang, um sich als Reporter zur Zielscheibe von Radikalen zu machen. Und doch ist die Arbeit unerlässlich. Auch wenn die ständige Flut von Schreckensnachrichten das Publikum abstumpft, die jahrzehntelange Aneinanderreihung von Horrornachrichten dazu übergehen lässt, nicht mehr genau hinzuschauen: Die Arbeit der Journalisten ist enorm wichtig. Sie verhindert, dass Regierungen wegschauen können. Sie verhindert die Bequemlichkeit der Unwissenheit. Und sie überführt alle, die sagen, Afghanistan sei sicher, der Lüge.
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