Babyboom in den Städten

Für Kommunen ist dieser Trend eine Herausforderung

  • Lesedauer: 2 Min.

Die demografische Entwicklung in Deutschland ist eindeutig: Während die Bevölkerung in vielen ländlichen Gebieten weiter abnimmt, wachsen die Ballungsgebiete teilweise beträchtlich. Insbesondere Großstädte werden damit immer häufiger zum Lebensraum für Familien. Babyboom-Städte befinden sich vor allem im Osten. Leipzig und Dresden gehören dazu, Potsdam, Jena und Berlin auch.

In all diesen Städten ist der Zuwachs an Kindern sogar um einiges größer als das Bevölkerungswachstum insgesamt, wie eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung herausfand. In Leipzig etwa gab es in der Dekade von 2005 bis 2015 annähernd 50 Prozent mehr Kinder im Kita-Alter, in Dresden betrug der Zuwachs 36 Prozent, in Berlin immerhin 25 Prozent.

Die Kommunen stellt dies vor Herausforderungen. Schließlich braucht es bezahlbare Mieten, mehr Kitas und Schulen. Doch selbst wenn die Infrastruktur in dem notwendigen Maße mitwächst, für Kinder bleiben verdichtete Städte problematisch. So bemängelte das Deutsche Kinderhilfswerk, dass die Bedingungen für Stadtkinder zunehmend schlechter werden. »Kommunale Spielplätze werden teilweise oder vollständig rückgebaut, informelle Spielorte wie Brachflächen werden der Nachverdichtung und dem Straßenausbau geopfert.«, sagte Holger Hofmann, Geschäftsführer der des Verbandes. Auch die Stadt Dresden konstatierte nüchtern, eine »selbstbestimmte spielerische Aneignung einer natürlichen Umgebung« sei in der Großstadt nicht möglich. Wohl oder Übel müssen Familien sich damit arrangieren. sot

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.