Langatmige Zeitreise mit Hippies
»Hair« in Rostock
Die Premiere des Musicals »Hair« aus den späten 1960er Jahren ist im Rahmen des Rostocker Sommertheaters mit lang anhaltendem Beifall der Besucher bedacht worden. Am Ende sangen und tanzten nicht nur die Schauspieler und Tänzer auf der Bühne, auch die gut 550 Besucher in der Halle 207 sangen die weltbekannten Lieder in der Zugabe mit.
»Die Energie des Stückes« sei »nicht nur auf der Bühne zu spüren«, sagte der Schauspieldirektor des Volkstheaters, Ralph Reichel.
Das eingängige Stück »Aquarius« gleich zu Beginn war am Samstagabend der Start in eine Zeitreise, die die Besucher in die Zeiten des Vietnamkrieges führte. »Die Hippies tragen lange Haare und treten für Frieden sowie alternative Lebensformen ein. Neue Ideale wie Pazifismus, Spiritualität, Naturverbundenheit und sexuelle Freizügigkeit kommen auf«, schreibt das Volkstheater Rostock auf seiner Webseite, wohl aus Angst, Zuschauer könnten das Musical nicht kapieren.
Die Hippies wollten die Welt verändern. Sie musste sich dabei mit einem Staat auseinandersetzen, der junge Männer gegen deren Willen zum Kriegsdienst einzog.
50 Jahre später habe das Hippiemusical »Hair« nichts von der Anziehungskraft dieser Zeit verloren, behauptete Reichel. Mit der Musik sei ein Nachdenken über Frieden verbunden. Das Stück, das nach Meinung vieler Besucher allerdings teilweise etwas langatmig war, entstand in Kooperation des Volkstheaters mit den beiden Hochschulen für Musik und Theater in Rostock und Leipzig sowie der Schauspielschule in Zinnowitz. dpa/nd
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