Deutsche Bank fällt bei Stresstest durch

Aufseher bemängelten »erhebliche Schwächen« bei US-Ableger des deutschen Finanzhauses / Bank war schon 2015 und 2016 durch den Test gefallen

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. Die US-Tochter der Deutschen Bank hat den zweiten Teil des jährlichen Stresstests der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) nicht bestanden. Die Aufseher bemängelten »erhebliche Schwächen«, wie die Fed am Donnerstag nach US-Börsenschluss verkündete. Die Kapitalpläne wurden deshalb nicht genehmigt. Das könnte für die Deutsche Bank als Konzernmutter die unangenehme Folge haben, dass der US-Ableger nicht wie erhofft Geld an sie ausschütten kann. Die Deutsche Bank war schon 2015 und 2016 durch den Test gefallen.

Beim zweiten Teil der Prüfung ging es vor allem um die internen Kontrollen und das Risikomanagement - Bereiche, in denen die Deutsche Bank schon länger Probleme hat. In der Fed-Bewertung ist die Rede von »weit verbreiteten und wesentlichen Unzulänglichkeiten« bei der Kapitalplanung. Für die Banken ist das Urteil der Fed vor allem wichtig, weil davon für US-Institute geplante Dividenden und Aktienrückkäufe abhängen und für Töchter ausländischer Geldhäuser Gewinnausschüttungen an ihre Konzernmütter.

Den ersten Teil der Belastungsprobe, bei der die Kapitalausstattung anhand simulierter Krisenszenarien getestet wird, hatte die Deutsche Bank in der Vorwoche noch meistern können. Dass es im zweiten Durchgang Schwierigkeiten geben würde, galt als wahrscheinlich. Laut Medienberichten wurde der US-Ableger der Deutschen Bank von der Fed und der Einlagensicherung FDIC bereits zuvor als Problemfall eingestuft. Das Institut musste in den letzten Monaten hohe Strafen wegen verschiedener Regelverstöße in den USA zahlen - dabei ging es auch um mangelnde interne Kontrollen und Aufsichtsversagen.

Den insgesamt 35 Banken, die am Stresstest teilnahmen, wurde von der Fed im Großen und Ganzen ein gutes Zeugnis ausgestellt. Nach Einschätzung der Aufseher sind die größten Geldhäuser in den USA krisenfest aufgestellt, so dass die Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte bei einem Finanzmarkt-Crash nicht abrupt ins Stocken geraten würde. Doch die Fed beanstandete nicht nur die Kapitalpläne der Deutschen Bank. So gelten etwa die US-Schwergewichte Goldman Sachs und Morgan Stanley zwar formal nicht als Durchfaller, dürfen ihre Dividenden und Aktienrückkäufe aber zunächst auch nicht erhöhen. dpa/nd

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