»Mit offenen Armen«

Barcelona nimmt von spanischer Hilfsorganisation gerettete Flüchtlinge auf

  • Lesedauer: 2 Min.

Nach der Rettung Dutzender Flüchtlinge aus dem Mittelmeer vor Libyen darf ein Boot einer spanischen Hilfsorganisation in Barcelona anlegen. Die spanische Regierung habe ihnen erlaubt, die 60 Migranten dorthin zu bringen, twitterte die Hilfsorganisation Proactiva Open Arms in der Nacht zum Sonntag. Die linke Bürgermeisterin Barcelonas, Ada Colau, bedankte sich bei der Organisation via Twitter und erklärte, Barcelona erwarte das Schiff mit offenen Armen. Es sei gut, dass sich die Retter nicht der unmenschlichen und grausamen europäischen Politik ergeben hätten. Laut der Zeitung »El País« könnte das Boot Barcelona am Mittwoch erreichen. Das Schiff von Proactiva Open Arms hatte die Flüchtlinge am Samstag rund 30 Kilometer von Libyen entfernt an Bord genommen. Italien und Malta machten sofort klar, dass sie sich für das Schiff nicht zuständig fühlen.

Italiens neue Regierung hatte zuletzt mehreren Schiffen von NGOs die Einfahrt in einen Hafen verwehrt. Betroffen waren die »Aquarius« von Ärzte ohne Grenzen und SOS Mediterranee und die »Lifeline« von der deutschen Organisation Mission Lifeline. Beide Schiffe waren tagelang auf dem Meer blockiert. Die »Aquarius« durfte nach einer Irrfahrt nach Spanien, die »Lifeline« nach langem Ausharren nach Malta. Aber auch Malta verschärft die Gangart gegen Hilfsorganisationen und verweigerte bereits Schiffen die Einfahrt für einen Versorgungsstopp. Gegen den »Lifeline«-Kapitän wird ermittelt.

Bei einer Operation der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex) sind zwischen dem 11. und 22. Juni indes 2160 illegal in die EU gelangte Migranten sowie 580 sich illegal in der EU aufhaltende Zuwanderer »aufgespürt« worden, berichtete die bulgarische Nachrichtenagentur BTA am Samstag unter Berufung auf Frontex. Bei der Aktion unter Leitung von Bulgarien und Litauen seien zudem an den EU-Außengrenzen 23 Schleuser festgenommen worden. An dem Einsatz waren nach diesen Angaben die EU-Staaten Bulgarien, Kroatien, Ungarn, Rumänien, Estland, Griechenland, Polen, Lettland, Litauen, die Slowakei, Slowenien, Österreich und Schweden sowie die Länder des westlichen Balkans Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Albanien und Montenegro beteiligt. Agenturen/nd

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