Ex-Offiziere in Chile verurteilt

Lange Haftstrafen für den Mord an Victor Jara

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Santiago de Chile. 45 Jahre nach der Ermordung des populären Sängers Victor Jara während des Militärputsches in Chile sind neun ehemalige Offiziere zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Wie die Justiz am Dienstag mitteilte, wurden acht Offiziere im Ruhestand wegen des Mordes an Jara sowie an dem früheren Gefängnisdirektor Littré Quiroga Carvajal im September 1973 zu 15 Jahren und einem Tag Gefängnis verurteilt, der neunte Ex-Militär soll wegen Beihilfe fünf Jahre und 61 Tage einsitzen. Überdies wurden alle neun Angeklagten wegen der Entführung von Jara und Quiroga zu drei weiteren Jahren Haft verurteilt.

Einen Tag nach dem von der CIA unterstützten Militärputsch vom 11. September 1973 gegen den linksgerichteten Präsidenten Salvador Allende war Jara festgenommen worden. Einige Tage später wurde die Leiche des 40-jährigen Sängers mit 44 Schusswunden und Folterspuren gefunden. Auch Quiroga wurde vor seinem Tod gefoltert. Beide Männer hatten der Kommunistischen Partei angehört und Allende unterstützt.

Der für seine Protestlieder bekannte Pazifist Jara war mit rund 5000 weiteren politischen Gefangenen in ein Sportstadion in Santiago de Chile gebracht worden, wo er verhört, gefoltert und schließlich umgebracht wurde. Seine Peiniger hatten mit Gewehrkolben und Stiefeltritten die Finger des Sängers und Gitarristen gebrochen. AFP/nd

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