WDR einigt sich mit Mitarbeiter

Sexualisierte Gewalt

  • Lesedauer: 2 Min.

Der frühere WDR-Programmbereichsleiter Film, Gebhard Henke, hat die Klage gegen seine Kündigung zurückgezogen. Dies bestätigte am Montag ein Sprecher des Arbeitsgerichts Köln. Der WDR erklärte am gleichen Tag, beide Parteien hätten sich gütlich geeinigt. Nachdem das Vertrauensverhältnis zwischen WDR und Henke nicht mehr herzustellen sei, habe man entschieden, die Zusammenarbeit zu beenden, hieß es in einer Pressemitteilung. Beide Parteien seien übereingekommen, über den Inhalt der Vereinbarung keine Auskünfte zu geben.

Der Sender hatte Henke Mitte Juni gekündigt und dies mit »glaubhaften Vorwürfen sexueller Belästigung und Machtmissbrauchs« von mehr als zehn Frauen begründet. Bisher hatte der 63-Jährige alle Vorwürfe zurückgewiesen. Nach seiner Freistellung Ende April war er über seinen Anwalt Peter Raue von sich aus an die Öffentlichkeit gegangen. Auch die von sechs Frauen geschilderten Darstellungen bestritt der ehemalige Programmbereichsleiter der größten ARD-Anstalt. In dem Anfang Mai erschienenen Artikel hatte unter anderem die Autorin und Moderatorin Charlotte Roche von einem Übergriff berichtet. Die Vorwürfe reichen bis in das Jahr 1990 zurück. Eine Regisseurin, die anonym bleiben wollte, sagte dem »Spiegel«, dass sie beim WDR nicht einmal mehr zu Henke durchgestellt worden sei, nachdem sie seinen Annäherungsversuch in einem Hotelzimmer in Marl zurückgewiesen habe.

Der für seine Redakteurstätigkeit mehrfach ausgezeichnete Mann ist weiterhin Professor an der Kunsthochschule für Medien (KHM) in Köln. epd/nd

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.