- Kommentare
- Berliner Verkehrspolitik
Bedingt umsetzungsfähig
Nicolas Šustr über die kaputtverwaltete Verkehrswende
Natürlich, Kopenhagen hat einen jahrzehntelangen Vorsprung bei der fahrradfreundlichen Umgestaltung der Stadt. Aber gerade deswegen müsste Berlin besonders aufs Tempo drücken, um die Verkehrswende auf die Straße zu bringen. Doch die kaputtgesparte Verwaltung wirkt nicht so, als könnte sie wirklich loslegen. Die Verkehrslenkung Berlin ist nach wie vor führungslos, die Tiefbauämter in den Bezirken können die nötigen Planer-Stellen weiterhin nicht besetzen.
Das liegt einerseits an tatsächlich fehlenden Fachleuten - Ingenieursberufe waren in den Sparjahren nur für echte Enthusiasten eine Option. Andererseits ist die Verwaltung nur sehr zögerlich dazu bereit, ihre Einstellungsverfahren zu entschlacken und zu beschleunigen. Wer viele Monate auf eine Zusage auf seine Bewerbung warten muss, hat angesichts der Arbeitsmarktlage längst schon woanders eine gute Stelle gefunden. Berlin muss energisch die ebenfalls mehr als ein Jahrzehnt verschleppte Verwaltungsreform angehen, um wirklich wieder handlungsfähig zu werden. Ohne das wird es nicht gehen.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.