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Die Rückkehr des Cordsakkos

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Retromanie feiert in der Popmusik noch immer fröhliche Urständ. Mit ihren paisleygemusterten Schals und Kelchkragenhemdblusen, ihren Schlapphüten, ihren über den Nacken gewachsenen Haaren, Oberlippenbärten, Kiffersonnenbrillen und braunen Hippie-Cordsakkos sehen die Mitglieder der aus Los Angeles kommenden Neo-Psychedelic-Popband Mystic Braves aus, als hätten sie soeben noch neben den Doors, den Zombies oder den 13th Floor Elevators auf der Bühne gestanden und seien dann plötzlich per Zeitmaschine direkt aus den späten Sechzigern in die Gegenwart gebeamt worden, und so klingt auch ihre Musik: halb nach Peace-Love-and-Happiness-Vergangenheit, halb nach unserer unscharfen Erinnerung daran.

Ist alles da, was man halt so braucht: Farfisa-Georgel, obertonreiche Wimmergitarren, Rumpelbass, gelangweilter Gesang. Alles wie perfekt aus dem Sixties-Pop-Lehrbuch auswendig gelernt.

Man kann also entweder am Mittwoch aufs Konzert der Band gehen oder zu Hause bleiben, ein bisschen LSD nehmen und ein bisschen Hermann Hesse lesen.

Tatsächlich ist die Band übrigens schon als Vorgruppe für die 60er-Jahre-Relikte The Zombies (»Time of the Season«) aufgetreten, die übrigens neulich in Berlin zu Gast waren. tbl

Foto: Danny Rose Management

Konzert: Mystic Braves, »Musik & Frieden«, Kreuzberg, Falckensteinstr. 48, 8. August, 21 Uhr.

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