Politische Spielzeit

Semperoper Dresden

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Semperoper Dresden darf nach Ansicht ihres neuen Intendanten kein »politikfreies« Musiktheater sein. »Es gibt keine apolitische Kunst. Eine Haltung zu den Themen unserer Zeit ist wichtig«, erklärte Peter Theiler. Er verstehe das aber nicht doktrinär, sondern im analytischen Sinne. »Es gilt Themen aufzugreifen, die heutige Menschen bewegen.«

Zugleich habe sich das Haus seiner Vergangenheit zu stellen. Wenn sich die Semperoper dem Werk von Richard Strauss und Richard Wagner verpflichtet fühle, müsse sie auch Werke von Komponisten aufführen, die in der NS-Zeit als verfemt galten oder schon zuvor Opfer von Antisemitismus wurden. »Ich bin ein großer Wagner-Fan, aber ich sehe ihn auch sehr kritisch. Wenn wir Wagner spielen, dann führen wir auch Giacomo Meyerbeer auf«, sagte Theiler mit Blick auf seine erste Spielzeit. Meyerbeers »Hugenotten« haben im Juni 2019 an der Semperoper Premiere: »Kein anderer hat sich an ihm mehr versündigt als Richard Wagner mit seiner antisemitischen Einstellung«, sagte Theiler. dpa/nd

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