Der Frieden
Wohlgedrechselte Verse und grober Jazz
Eine Theateraufführung von 1964 als Hörstück auf CD? Doch, das geht, das lohnt zu hören. Zu den wohlgedrechselten Versen Hacks’ geben André Asriel und die Jazz-Optimisten die Musik dazu. Es ist verblüffend, wie sich beides zueinanderfügt, eine Ahnung von Brecht/Eisler aufziehen lässt und dann doch ganz anders klingt und letztlich dem antiken Stoff eine Frische verleiht, der der Zahn der Zeit nichts anhaben konnte. Ein kluger Text, von geschliffenen Stimmen gesprochen. Von 1962 stammen die Tonaufnahmen, die auf der DVD mit Bühnenbild- und Szenenfotos sowie Figurinenzeichnungen zu einer Medienshow verbunden worden sind, die in ihrer Langsamkeit den Blick auf das Detail lenkt, auf ausgefeilte Masken und Kostüme, auf die Balance zwischen Detailreichtum und Kargheit. Auch daraus lässt sich für das heutige Theater etwas lernen. Ein 52-seitiges Begleitheft enthält den ein- und ausführenden Essay »Auf Käferflügeln zum Olymp« von Friedrich Dieckmann, Notationen von Benno Besson zum Stück und Anmerkungen von Eberhard Esche, Jürgen Holtz und Wolfgang M. Schwiedrzik. mps
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.