Werbung

Es ist nicht nur im Winter kalt

Maria Jordan über saisonales Mitleid für Obdachlose

  • Maria Jordan
  • Lesedauer: 1 Min.

Jedes Jahr, wenn die Temperaturen sinken, die Tage kürzer werden und abermals ein langer Winter bevorsteht, öffnen plötzlich alle ihr Herz für Obdachlose. Die Telefonnummer des Kältebusses wird auf Facebook geteilt, spätestens in der Weihnachtszeit werden alte Mützen und Wollsocken gespendet - die armen Menschen auf der Straße sollen nicht erfrieren. Die Politik lobt dann die Arbeit von Stadtmission und Kältehilfe, die nur dank des Engagements ehrenamtlicher Mitarbeiter*innen stattfindet.

Ist der Winter vorbei und der Schnee geschmolzen, geraten auch die obdachlosen Menschen wieder in Vergessenheit. Die Zeitungen hören auf zu berichten, gespendet wird nicht mehr, es erfriert niemand auf der Straße. Das Schlimmste ist überstanden.

Ein Trugschluss. Denn auch im Frühling, Sommer, Herbst sterben Menschen auf der Straße. Auch im Sonnenschein bleibt das Elend: Menschen hungern, werden Opfer von Gewalt, sind krank und ohne Versorgung. Leid ist nicht abhängig von der Jahreszeit und das Leben auf der Straße ist immer hart. In einer Stadt wie Berlin sind die Bedingungen menschenunwürdig. Egal ob Winter oder Sommer: Holt die Menschen von der Straße!

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal