33 000 Todesopfer durch Antibiotikaresistenzen
Berlin. Das Arsenal ist ausgereizt: Etwa 33 000 Menschen sterben europaweit jährlich infolge von Antibiotikaresistenzen. Gegen die Bakterien, mit denen sie infiziert sind, gibt es kein wirksames Antibiotikum mehr. Die Zahl solcher Todesfälle steige seit 2007, berichtet eine Forschergruppe im Fachblatt »The Lancet Infectious Diseases« mit Verweis auf Daten eines europäischen Netzwerks zur Beobachtung antimikrobieller Resistenzen. Ein Drittel der Erkrankungen mit antibiotikaresistenten Keimen entstehe in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitssystems.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) warnt in einem aktuellen Bericht sogar davor, dass bis 2050 ohne gezielte Maßnahmen rund 2,4 Millionen Menschen in Europa, Nordamerika und Australien durch multiresistente Bakterien sterben könnten. Schon eine einfache Strategie mit verbesserter Hygiene, mäßiger Verschreibung von Antibiotika und Aufklärungskampagnen könne viele Menschenleben retten. Der Anteil der Antibiotikaresistenzen lag 2015 im OECD-Schnitt bei 17 Prozent. In China, Indien und Russland waren die durchschnittlichen Raten bei Infektionen mit 40 Prozent achtmal so hoch wie in Island, den Niederlanden und Norwegen. In Deutschland sind es zehn Prozent. Agenturen/nd
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