Linke Antworten auf altes Problem

Sebastian Bähr über die anhaltende Benachteiligung von Ostdeutschen

  • Sebastian Bähr
  • Lesedauer: 1 Min.

Gewöhnliche Meldungen, fast 30 Jahre nach der Wende: Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte (CDU), beschwert sich über die geringe Anzahl von Bundesbehörden in den neuen Ländern; zeitgleich veröffentlicht das Gütersloher Centrum für Hochschulentwicklung eine Studie, wonach 95 Prozent der deutschen Universitätschefs Westdeutsche sind. Es wurde bereits Tausend Mal festgestellt: Ostdeutsche sind noch immer strukturell benachteiligt. Aus der fehlenden Repräsentation, fehlender Anerkennung und schlechteren Lohn- wie Lebensverhältnissen speist sich Frust. Jetzt, wenn sich bei den kommenden Landtagswahlen AfD und Pegida anschicken, diese Unzufriedenheit - die gewiss noch andere Gründe hat - zu kanalisieren, bekommen SPD, Grüne und CDU Angst. Mit rhetorischen Zugeständnissen und Kosmetik wollen sie sich als die Versteher der neuen Länder inszenieren. Das ist zu wenig.

Verschiedene Projekte zeigen den Umfang auf, der für Gerechtigkeit und eine progressive Veränderung notwendig wäre. Die Linkspartei verweist mit dem »Zukunftsprogramm Ostdeutschland« auf Leerstellen im Parteiendiskurs. Die zivilgesellschaftliche Initiative »Aufbruch Ost« betont die Notwendigkeit von Selbstorganisierung, die im Osten von unten und von links kommen muss. Die fortschrittlichen Kräfte aus Ostdeutschland müssen entschiedener denn je für den Osten kämpfen. Sonst droht im Herbst ein böses Erwachen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal