Die Gefahr des Klappstuhls

Auch Christoph Ruf will mehr Stehplätze in Fußballstadien

Am Dienstag demonstrierten Dortmunder Fußballfans für die Wiedereinführung der Stehplätze bei internationalen Spielen. Ihr Transparent soll an diesem Donnerstag auch in Frankfurt hängen, und nicht mal Hessens Sportminister Peter Beuth wird es entfernen lassen. Das liegt nicht daran, dass der CDU-Mann aus dem idiotischen Polizeieinsatz beim letzten Europapokalspiel gelernt hätte. Vielmehr ist die Forderung der Fans so vernünftig, dass sie fast schon Konsens ist. Stehplätze gehören zum Fußball.

Sie gefährden auch nicht die Sicherheit - im Gegenteil. Wenn sich Fans zuletzt verletzten, dann nicht im Ligaalltag, sondern bei internationalen Spielen, als sie im Freudentaumel über die extra eingebauten Sitzreihen fielen. Die waren selbstredend hochgeklappt, denn die Fans wollen selbst dann stehen, wenn sie für einen Sitzplatz (mehr) Geld bezahlt haben.

Das Stehplatzverbot - die Prognose sei gewagt - wird fallen. Nicht aus Einsicht der der UEFA-Funktionäre, sondern aus dem Grund, der sie stets mehr beeindruckt als gute Argumente. Die Klubs wollen Geld verdienen und es nicht für so teure wie sinnlose Umrüstungen vergeuden. Deshalb wurde kürzlich klammheimlich auch das Alkoholverbot beerdigt: Die Klubs hatten der UEFA vorgerechnet, dass die Cateringeinnahmen mit alkoholfreiem Bier nur einen Bruchteil der üblichen Summe ausmachen.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal