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Demokratische Alternativen
Andreas Fritsche über Probleme der AfD in Brandenburg
Vor der Stadthalle Falkensee, in der von Freitag bis Sonntag ein AfD-Landesparteitag abgehalten wurde, gab es am Sonnabend eine kleine Gegenkundgebung. Drin erinnerte AfD-Landeschef Andreas Kalbitz seine Getreuen an zurückliegende Wahlerfolge und freute sich auf kommende Wahlsiege.
Es geht allerdings nicht immer nur aufwärts für die brandenburgische AfD. Zuletzt stagnierte sie etwas. Interne Querelen gibt es, Unzufriedenheit mit von Kalbitz, auch Austritte. Jedoch ist es zu früh, um von einer Trendwende zu sprechen. Streitereien und Abspaltungen erlebte die AfD bundesweit schon mehrere. Das versetzte der Partei aber jeweils nur zeitweise einen Dämpfer.
Darum kann Kalbitz souverän behaupten, ihm seien lebendige Auseinandersetzungen in der AfD lieber als die scheintoten Verhältnisse bei der CDU. Mit 73,4 Prozent der Stimmen als Landesvorsitzender bestätigt, sitzt Andreas Kalbitz vorerst fest im Sattel. Wegen der Landtagswahl im September muss er sich keine Sorgen machen, weil seine Partei mit Stimmenzuwächsen rechnen darf. Die AfD ist inzwischen thematisch breiter aufgestellt, auch wenn sie in ihrem rückwärts gewandten Wahlprogramm an allen nur irgendwie möglichen Stellen manisch auf die angeblich durch die Flüchtlinge bedrohte nationale Identität zu sprechen kommt.
Trotzdem hat die AfD ein Problem. SPD, CDU, LINKE und Grüne, auch Freie Wähler und FDP, setzen ihre Akzente und sind inhaltlich für die Wähler wieder besser zu unterscheiden. Die Diskussionen über politische Themen sind lebhafter geworden, die Lösungsansätze vielfältig. Der Bürger hat die Wahl zwischen demokratischen Parteien, die ausdrücklich nicht alle in die selbe Richtung wollen. Es dreht sich nicht mehr alles um die AfD, die sich als einzige echte Alternative aufspielt. Mit ihren steilen Thesen kann sie sich nicht mehr so leicht Gehör verschaffen wie noch vor ein paar Jahren.
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