- Politik
- Asylpolitik
Seit Jahresbeginn mehr als 5500 Menschen abgeschoben
Zielländer sind etwa Italien, Albanien und Georgien
Berlin. Zu Jahresbeginn sind nach Medienberichten mehr als 5500 Menschen aus Deutschland abgeschoben worden. Von Anfang Januar bis Ende März seien es 5613 Menschen gewesen, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Sonntag unter Berufung auf die Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion. Die meisten seien nach Italien, Albanien und Georgien abgeschoben worden. In die Maghreb-Staaten gab es demnach rund 400 Abschiebungen.
Im ersten Quartal 2018 lag die Zahl der Abschiebungen demnach bei 6235. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr knapp 24.000 Menschen aus Deutschland abgeschoben.
Die innenpolitische Sprecherin der LINKEN im Bundestag, Ulla Jelpke, kritisierte die Abschiebepraxis. Die Zahl bewege sich »auf dem erschreckend hohen Niveau der Vorjahre«, sagte sie den Funke-Zeitungen. Vor allem die vielen sogenannten Dublin-Abschiebungen seien alles andere als ein gutes Zeichen, sagte Jelpke. »Das italienische Asylsystem weist gravierende Mängel auf, viele Asylsuchende leben dort auf der Straße, ohne Zugang zu Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung.«
Das Dublin-Abkommen zum Umgang mit Asylbewerbern in der Europäischen Union sieht vor, dass Flüchtlinge ihren Asylantrag in dem EU-Land stellen müssen, in dem sie als erstes europäischen Boden betreten. AFP/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.