Funktionärsdämmerung

Jana Frielinghaus hat kein Mitleid mit der SPD

Man könnte fast Mitleid mit der SPD bekommen, wenn man die Manöver von Leuten betrachtet, die maßgeblich zum Niedergang dieser Organisation beigetragen haben. Denen, die aus der ehemaligen Arbeiterpartei ein wirtschaftsliberales, antisoziales Etwas gemacht haben, reicht es offenbar nicht, wenn die Wähler den Sozialdemokraten eine Klatsche nach der anderen verpassen. Sie müssen ihnen den Rest geben.

Gescheiterte Spitzenkandidaten und Amtsträger, die ihre politischen Meinungen wie Unterwäsche wechseln, haben sich schon vor dem Wahldesaster vom Sonntag auf Parteichefin Nahles eingeschossen. Die ist natürlich Teil des Problems. Doch wenn ausgerechnet das Gesicht der noch nicht mal zwei Jahre alten Megaschlappe bei der Bundestagswahl sich als Fraktionschef imaginiert, ist das absurd.

Aber damit nicht genug: Martin Schulz wirft seiner Partei Intrigantentum vor und ermahnt sie, sich doch endlich »die Kapitalisten einmal richtig vorzuknöpfen - meinetwegen auch mal populistisch zu sein«.

Eine Partei, die so etwas und die skurrilen Ratschläge eines Sigmar Gabriel von Steuersenkungen bis Koalieren mit Rechten erdulden muss, ist wirklich nicht zu beneiden. Andererseits hat sie es nicht anders verdient. Denn Gründe für einen Aufstand gegen derlei Irrsinn gäbe es seit vielen Jahren. Allein: Er ist nicht in Sicht.

- Anzeige -

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.