Die Farbe liegt ihm nicht

Sebastião Salgado

  • Wilhelm Roth
  • Lesedauer: 2 Min.

Sebastião Salgado ist der wohl berühmteste und meistdiskutierte Fotograf der Gegenwart. Der 75-Jährige erhält in diesem Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Salgado sensibilisiere Menschen weltweit für das Schicksal von Arbeitern und Migranten und für die Lebensbedingungen indigener Völker, begründet der Stiftungsrat des Deutschen Buchhandels seine Entscheidung.

Im Jahr 2013 hat Salgado sein ambitioniertestes, größtes Projekt vollendet: »Genesis« (Schöpfung). Viele Jahre hat er daran gearbeitet. Es zeigt, wie die Welt aussah, bevor der Zerstörungsprozess durch die Industrialisierung begann. Regisseur Wim Wenders drehte mit und über ihn den Film »Das Salz der Erde«.

Der 1944 in der kleinen brasilianischen Stadt Aimorés geborene Salgado studierte zunächst Wirtschaftswissenschaft. 1969 emigrierte er mit seiner Frau nach Paris, das Paar hatte sich gegen die Militärdiktatur in Brasilien engagiert. Als Angestellter der »International Coffee Organisation« in London kam er häufig nach Afrika und begann als Autodidakt zu fotografieren. Ab 1973 wurde daraus sein Beruf. Seitdem hat er die ganze Welt bereist und eine Unzahl brillanter Schwarz-Weiß-Fotografien mitgebracht, die Farbe liegt ihm nicht. Bald berühmt geworden, war er von 1979 bis 1994 Mitglied der legendären Fotoagentur Magnum. Salgado lebt in Paris.

Nie hat er Prominente aufgenommen. Salgado gilt als Anwalt der Unterdrückten, Entrechteten, Ausgebeuteten, und der Aufruf zu mehr Gerechtigkeit war auch die erste Botschaft seiner Bilder. epd/nd

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