Zwei weitere Festnahmen im Mordfall Lübcke

Verdächtiger soll mutmaßlichem Täter Stephan E. Tatwaffe verkauft haben / Kipping: Stephan E. hat nicht alleine gehandelt

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Kassel. Im Zuge der Ermittlungen zum Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke sind zwei weitere Männer vorläufig festgenommen worden. Einer soll dem mutmaßlichen Täter Stephan E. die Tatwaffe verkauft haben, der andere den Kontakt zwischen den beiden hergestellt haben, wie die Bundesanwaltschaft am Donnerstag mitteilte. Die Festgenommenen werden der Beihilfe zum Mord verdächtigt. Laut Medienberichten fanden die Ermittler mehrere Waffen von E.

Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe ließ nach eigenen Angaben den 64-jährigen Elmar J. und den 43-jährigen Markus H. festnehmen. Auch ihre Wohnungen in Kassel und im Landkreis Höxter in Nordrhein-Westfalen wurden demnach durchsucht. J. werde verdächtigt, E. im Jahr 2016 die spätere Tatwaffe verkauft zu haben. Den Kontakt zwischen den beiden soll H. hergestellt haben. Die Bundesanwaltschaft kündigte an, Haftbefehle wegen des dringenden Tatverdachts der Beihilfe zum Mord zu beantragen.

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Der 65-Jährige Lübcke war Anfang Juni vor seinem Wohnhaus mit einem Kopfschuss getötet worden. Der CDU-Politiker war in rechten Kreisen verhasst, weil er eine humanitäre Aufnahme von Flüchtlingen befürwortete. Am Dienstag legte der in Haft sitzende Verdächtige Stephan E. nach Angaben von Generalbundesanwalt Peter Frank ein Geständnis ab. E. ist seit Jahrzehnten in der rechten Szene aktiv.

Laut Medienberichten fanden Ermittler mehrere Waffen des Tatverdächtigen Stephan E., der zuvor ein Geständnis abgelegt hatte. Wie NDR, WDR und »Süddeutsche Zeitung« berichteten, verwies E. selbst auf die Waffenverstecke. Er nannte demnach auch Details, wie er sich die Waffen beschafft habe.

Die Ermittler hätten das Gros daraufhin in einem Erddepot auf dem Gelände von E.s Arbeitgeber gefunden. Insgesamt handele es sich um fünf Waffen. Die Bundesanwaltschaft machte dazu zunächst keine Angaben.

Die Linksparteichefin Katja Kipping zeigte sich vor dem Hintergrund der neuen Festnahmen überzeugt, es zeichne sich ab, dass E. nicht allein gehandelt habe. Wer glaube, »dass ein rechter Szenegänger ohne Verbindung zu anderen einen solchen Mord begeht, verschließt die Augen vor der Herausforderung«, erklärte Kipping. Agenturen/nd

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